Ein Nachruf
Am 06. März dieses Jahres starb mein lieber Therapiebegleithund NATAN im Alter von 15 Jahren und sieben Monaten.
Es war immer mein großer Wunsch mit einem Therapiehund meinen Arbeitsalltag als Logopädin an der DiBo zu gestalten.
Vor 15 Jahren ermöglichte mir unser Schulleiter Manfred Strodt und meine damalige Therapieleitung Patricia Kellendonk diesen Schritt und er wurde ein voller Erfolg.
Seit dem Jahr 2010 begleitete mich Natan (ein kleiner Mischlingshund aus Griechenland) in den Therapiestunden als Co- Therapeut. Über die Tierhilfe Niederrhein kam er nach Deutschland. Natan war immer ein sehr ausgeglichener, ruhiger und wesensfester Hund.
2012 absolvierte er die Begleithundeprüfung und wurde sowohl im Einzel- als auch im Gruppentraining als Therapiebegleithund in einer Hundeschule speziell für den Bereich Schule/ Therapie ausgebildet.
In unseren Stunden hatte er verschiedene Aufgaben. Zeitweise war er ausschließlich anwesend und trug zu einer positiven Atmosphäre bei. Viele Kinder genießen den Körperkontakt zu einem Hund und teilen gerne Leckerchen aus. Besonders für unsere schwerstmehrfachbehinderten Schülerinnen und Schüler ist dies eine gute Möglichkeit, um die Wahrnehmung und die Motorik zu verbessern.
Häufig wurde Natan aber aktiv in die Therapiestunden miteinbezogen, indem er beispielsweise Karten zu den Therapieinhalten suchen musste oder nach Vorgabe Aufgaben im Parcours erledigte. Dies bereitet den Kindern besonders viel Freude und sie konnten direkt (aber spielerisch) erkennen ob ihre Befehle korrekt und verständlich waren. Selbst Kinder die durch ein Störungsbewusstsein das Sprechen häufig vermeiden, zeigen sich hierbei aufgeschlossen.
Außerhalb der therapeutischen Einzelstunden fanden gelegentlich Klassenstunden mit Natan statt, in denen die Schüler z.B. den richtigen Umgang mit fremden Hunden lernen konnten und aktiv mit Natan arbeiten konnten.
Im Jahr 2012 gab es ein Hundeprojekt mit Übernachtung an unserer Schule bei dem Natan, aber auch ein Blindenführhund in Ausbildung, sowie Polizei- und Jagdhunde anwesend waren. Die Kinder konnten dabei viel über die Arbeit der Tiere erfahren und erleben.
Natan hat unsere Schule in den letzten Jahren sporadisch als Senior- Therapiebegleithund besucht und seine Freude an der Arbeit verging nie.
Ich vermisse ihn sehr.
Georg Eliot schrieb bereits im 19. Jahrhundert:
„Wir sehnen uns nach Anerkennung, auch wenn wir Fehler machen. Der Himmel hat uns erhört und uns die kritiklose Zuneigung der Hunde geschenkt.“
Glücklicherweise konnte die tiergestützte Therapie weitergeführt werden.
Bereits 2023 wurde mit finanzieller Unterstützung des Fördervereins meine Hündin Mali zur Therapiebegleithündin nach ISAAT/ESAAT Standard ausgebildet.
Daher war es für uns alle ein großer Schock als Mali nur ein halbes Jahr später nach kurzer schwerer Krankheit verstarb.
Nun wird mit erneuter großzügiger finanzieller Unterstützung des Vereins für Körper- und Mehrfachbehinderte e.V. (Kreisverband Kleve), also des Fördervereins unserer Schule, die kleine Kokoni- Hündin Taffi ausgebildet, die schon jetzt viele Therapiekinder erfreut. Sie ist auf einem der Fotos auch schon abgebildet. Die Tradition der hundegestützten Therapie kann also erneut erfolgreich fortgesetzt werden.
Heidi Ahrens
