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Zeichnung der Schule
Schüler und Schülerinnen der Dietrich-Bonhoeffer-Schule, Rollifahrer, Therapiepferd mit Schüler, Schüler beim basteln

Fördergruppe

Fördergruppe

Die LVR-Dietrich-Bonhoeffer-Schule ist ein Förderort für SchülerInnen mit komplexer Beeinträchtigung. Hierbei handelt es sich vorrangig um SchülerInnen mit schwersten Formen von körperlichen Beeinträchtigungen, sowie um SchülerInnen, bei denen eine Kombination von körperlicher Beeinträchtigung mit mindestens einer weiteren Beeinträchtigung (geistige Behinderung, Blindheit/Sehbeeinträchtigung, Gehörlosigkeit) vorliegt. Für einen großen Teil dieser SchülerInnen müssen besondere pädagogische Zielsetzungen, Maßnahmen und Organisationsformen gefunden werden, die ihren speziellen, individuellen Bedürfnissen gerecht werden.

Organisationsformen

An der Dietrich-Bonhoeffer-Schule werden keine reinen Schwerstbehindertenklassen gebildet. Die SchülerInnen werden Stammklassen zugeordnet. Den speziellen Förderbedürfnissen der SchülerInnen wird entweder innerhalb der Stammklasse in Form von innerer Differenzierung Rechnung getragen oder in Form äußerer Differenzierung in der Fördergruppe. SchülerInnen, die überwiegend von der Teilnahme am Klassenunterricht und der Kommunikation mit ihren Mitschülern profitieren können, sollen nach Möglichkeit innerhalb der Stammklassen gefördert werden. SchülerInnen, die von ihrem Entwicklungsstand und ihren kommunikativen Möglichkeiten her nur in begrenztem Maße vom Klassenunterricht profitieren können, werden der Fördergruppe zugeordnet. Auch dort erfolgt die Förderung nach einem festgelegten Stundenplan.

Zusammensetzung der Fördergruppen für SchülerInnen mit komplexer Beeinträchtigung

Über die Zusammensetzung der Schülergruppe und die jeweilige individuelle Stundenzahl wird in der Klassenverteilungskonferenz beraten und entschieden. Auch in der Fördergruppe ist das Arbeiten im interdisziplinären Team bedeutsam. Die Zusammenarbeit und der Austausch mit dem Pflegeteam, den Therapeuten, den Integrationskräften und den Stammklassen ist unerlässlich und ein nicht wegzudenkender Aspekt in der Arbeit.

Ziele und Entwicklungsbereiche von SchülerInnen mit komplexer Beeinträchtigung

Um SchülerInnen mit komplexer Beeinträchtigung die Bewältigung ihrer Lebenssituation zu erleichtern, ist Schule Ort des Lebens und des Lernens. Erziehung und Unterricht umfassen sonderpädagogische, pflegerische und individuell fördernde Maßnahmen, die auf Entwicklungsveränderung und -fortschritte abzielen. Bestimmend für die Auswahl der Lernziele ist die individuelle Lernausgangslage des Schülers/ der Schülerin mit komplexer Beeinträchtigung.

Taktile Wahrnehmung

· Eigenaktivität

· Taktiles Erkunden im Bereich des Mundes

· Ganzkörperwahrnehmung/ Eigenwahrnehmung

· Umwelterkundung im Nahbereich über Mund, Hände, Füße

Vestibuläre/ kinästhetische Wahrnehmung

· Körperschema und Körperbegriff

· Erfahrung mit dem ganzen Körper

Visuelle Wahrnehmung

· Visuelle Reaktion und Lokalisation

· Visuelle Differenzierung

· Auge- Hand- Erfahrung

· Bedeutungsverknüpfung/ Bedeutung zuordnen

· Raumwahrnehmung/ Orientierung

Auditive Wahrnehmung

· Reaktion auf auditive Reize

· Eigenaktives Erzeugen von Klängen/ Geräuschen und der eigenen Stimme

· Akustische Informationen zur Orientierung nutzen

Des Weiteren kann eine Förderung im Bereich der olfaktorischen und gustatorischen Wahrnehmung erfolgen.

Motorik

· Grobmotorik

· Feinmotorik

· Mundmotorik

Unterstützte Kommunikation

· Basale Kommunikation

· Multimodale Kommunikation

(Im Bereich „Unterstützte Kommunikation“ finden sie weitere Informationen)

Konzepte und Maßnahmen

Folgende Förderkonzepte kommen in der Arbeit mit SchülerInnen mit komplexer Beeinträchtigung an unserer Schule zur Anwendung:

· Basale Förderung im Sinne bekannter pädagogischer Konzepte (z.B. Basale Stimulation, Basale Kommunikation, Snoezelen, Lilli Nielsen, „RAsch“- Curriculum)

· Therapeutische Maßnahmen, die von Fachkräften durchgeführt werden: Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Hippotherapie

· Förderpflege: Grundsätzlich sollte jeder Mitarbeiter/jede Mitarbeiterin bei der Betreuung in den unterschiedlichen Bereichen (Mahlzeiten, Toilettengang, Körperpflege Lagerung) zuständig sein, wobei darauf geachtet werden soll, dass die jeweilige Betreuungssituation konstant durchgeführt wird, da auch SchülerInnen mit komplexer Beeinträchtigung ein Recht auf Intimsphäre haben. Soweit dies organisatorisch möglich ist, sollte eine gleichgeschlechtliche Pflege erfolgen.

· Teilhabe an Gemeinschaftsaktionen ihrer Stammklasse bzw. der Schulgemeinschaft (Klassenfahrten, Schulfeste, Unterrichtsgänge, Schulsport, Schwimmunterricht).

· Differenzierte Angebote in der Einzelförderung nach Zielsetzung, die sich aus einer individuellen Förderdiagnostik ergeben. Hier wird speziell der Beobachtungsbogen für mehrfachbehinderte Kinder von Lilli Nielsen zur Einschätzung und Dokumentation des Entwicklungsniveaus jedes einzelnen Schülers/ jeder einzelnen Schülerin genutzt.

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